1. Vorüberlegungen
Um überhaupt sinnvolle Versuche mit Seignettesalzkristallen durchführen
zu können, bedarf es einiger Vorüberlegungen in Bezug auf Seignettesalz.
In "Einführung in die piezoelekrtrische Messtechnik" wurde
empfohlen, aus dem natürlichen Kristall Probekörper wie in Abbildung
24 herausgeschnitten. Der Piezoelektrische Effekt ergibt dann die Ladung
[i]
Q = F d Ae/A
Dabei ist d die piezoelektrische Zahl, Ae die mit Elektroden
belegte Fläche und A die Fläche, an der F angreift.
Durch die Orientierung der Probekörper ist es möglich eine Kraft auf
den Kristall wirken zu lassen, die einen Schereffekt bewirkt.
Abb. 24: Orientierung der Probekörper im gewachsenen Seignettesalzkristall;
orange und gegenüberliegende Flächen: Elektrodenflächen;
blaue oder grüne, sowie jeweils gegenüberliegende Flächen: Flächen,
auf die die Kraft wirkt
Da der Zusammenhang zwischen Ladungsdichte und Druck, im Gegensatz zum Quarz,
beim Seignettesalz nicht linear ist, muss man bei der Angabe der piezoelektrischen
Zahlen stets auch den Druck angeben. In "Einführung in die piezoelekrtrische
Messtechnik" wird ausgesagt, dass es beim Seignettesalz drei piezoelektrische
Zahlen gibt, die von Null verschieden sind, d14, d25
und d36. Unter Einbeziehung der Formeln [a], [b]
und [c] bekommt man nun folgende Gleichungen:
[j] Qx
= d14 Fyz Ax/Ay
(longitudinaler Schereffekt)
[k] Qy = d25 Fzx
Ay/Az (longitudinaler
Schereffekt)
[l] Qz = d36 Fxy
Az/Ax (longitudinaler
Schereffekt)
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